Der Brandschutz ist schon seit einigen Jahren aufgrund neuer Regularien, wegen gestiegener Anforderungen an die Nachhaltigkeit sowie hinsichtlich neuer technologischer Anwendungen im Umbruch. Laut dem Brandschutzexperten Werner Hoyer-Weber wird es in Zukunft immer wichtiger sein, mit Ingenieurmethoden im Brandschutz, also mit computergestützten Brand- und Evakuierungssimulationen für Gebäude, zu arbeiten, um Sicherheitsnachweise liefern zu können. Gleichzeitig sei der Brandschutz aber nicht gerade eine Branche, in der die Kund:innen mit großer Euphorie auf das neueste Produkt warten würden. Brandschutz wird trotz – oder gerade wegen – seiner wachsenden Bedeutung mitunter noch immer als teuer, unnötig und lästig empfunden. „Der Ruf unserer Branche ist nach wie vor belastet, obwohl Projekte wie diese zeigen, dass der Brandschutz den Stempel des Verhinderers nicht verdient. Es liegt auch in unserem Berufsverständnis, neue Lösungen zu suchen und zu finden“, so der Werner Hoyer-Weber, dessen Büro jüngst mit dem Sonderpreis der Jury des „Staatspreis Consulting – Ingenieurconsulting“ ausgezeichnet wurde.
Einfach handhabe Innovation
So eröffnet in diesem Kontext die Brandschutzimprägnierung des dänischen Herstellers Burnblock im Brandschutz komplett neue Möglichkeiten – auch für den Einsatz von Holzschalung und Täfer. Burnblock verhindert effektiv, dass Sauerstoff an das behandelte Objekt gelangt – und ohne Sauerstoff gibt es kein Feuer. Die Oberfläche verkohlt bei Hitzeeinwirkung und setzt Wasser frei. Dadurch wird ein Teil der Wärme absorbiert und ein weiteres Entstehen und Ausbreiten des Feuers kann verhindert werden.
So „gefährlich“ wie Fruchtsaft
Burnblock ist insofern ein hochwirksames und mittlerweile gut dokumentiertes Brandschutzmittel, welches im Produktionsprozess sowie auch als nachträgliche Imprägnierung eingesetzt werden kann. Wird das Mittel korrekt angewendet, ist es unsichtbar und hinterlässt kein Fett, keine Flecken oder andere Spuren, wodurch sich das Material für weitere Nachbehandlungen eignet. Die Inhaltsstoffe von Burnblock können in der Natur in ihrer elementaren Form gefunden werden und kommen natürlich in Lebensmitteln vor. Burnblock ist völlig unschädlich, und selbst wenn das Mittel mit dem menschlichen Auge in Berührung kommen sollte, ist es nicht schädlicher als Fruchtsaft. Es ist daher zu 100 Prozent biologisch abbaubar. Der Umgang mit Burnblock behandeltem Holz erfordert insofern keine besonderen Sicherheitsvorkehrungen oder Schutzmaßnahmen. Sogar für Innenräume ist Burnblock geeignet, da es keine gas- und dampfförmigen Stoffe organischen Ursprungs (VOC) in der Luft verbreitet. Die Imprägnierung ist farblos, wodurch das Erscheinungsbild des Holzes unverändert bleibt.
Die Einsatzmöglichkeiten
Burnblock-Produkte können so u. a. als Fassadenschalung von Gebäuden mittlerer Höhe, als Innenverkleidung – z. B. schallabsorbierende Lamellensysteme – zum Einsatz kommen. Das Unternehmen hat eine lange Liste von Holzsorten auf den höchstmöglichen Standard geprüft und klassifiziert: EN13501-1:2007 (Reaktion auf Feuer), EN14135 (Feuerwiderstand) EN45545: 2015 R1 & R10 (rollendes Material). Das Produkt kann bei Holz, Sperrholz und CLT-Lösungen für die Imprägnierung verwendet werden. Mit ausgewählten Farben oder Lacken behandeltes und mit Burnblock imprägniertes Holz hat ebenfalls Tests bestanden. Die Imprägnierung und Beschichtung wird als CE-zertifizierte Lösung von Burnblock-Partnern in mehr als zehn europäischen Ländern angeboten.
Für den Brandschutzexperten Werner Hoyer-Weber hält sich die Begeisterung gegenüber den notwendig gesetzten Maßnahmen weiterhin in Grenzen. Foto: Robert Tober