Ein deutscher Forscher will mit wasserspeienden Rotorblättern den natürlichen Wasserkreislauf wieder in Schwung bringen.

Nicht nur Wasser muss für die Anlage zur Verfügung stehen, bei der Verteilung muss außerdem die Windrichtung stimmen. Foto: Kristof Gatermann/Hochschule Flensburg

Atmosphärische Bewässerung mit Windenergieanlagen - unter diesem Titel hat Clemens Jauch vom Institut für Windenergietechnik an der deutschen Hochschule Flensburg die Idee entwickelt, über die Rotorblätter von Windenergieanlagen Wasser in die Atmosphäre zu bringen, wo es in Form von Wassertröpfchen oder Wasserdampf vom Wind verteilt wird. „Wir nutzen eine technische Komponente, die wir bereits haben, den Rotor von Windenergieanlagen, und den Wind, der auch schon da ist“, so Jauch.

Bevorzugt an Flussmündungen stehend wird Wasser über eine Pumpe in die Rotorblätter der Anlage gepumpt und dort über Düsen in die Luft abgegeben. Bei einer üblichen Größe von Windenergieanlagen entsteht auf diese Weise eine Wasseremissionsfläche, die etwa so groß wie etwa anderthalb Fußballfeder ist. Der Wind verteilt das Wasser weiter in der Atmosphäre, durch Verdunstung entstehen Wolken und es regnet. Die Technik soll Niederschlag dorthin bringen, wo er gebraucht wird: auf vertrocknete Wiesen, auf verdorrte Felder und trockene Wälder, auch drohende Waldbrände könnten mit der Technologie bekämpft werden.

Doch nicht nur gegen Dürren und drohende Austrocknung könne das Prinzip helfen: „Man kann es auch nutzen, um beispielsweise in Norwegen abschmelzende Gletscher aufzubauen.“ In einer etwas aufwändigeren Ausführung werde das System zukünftig auch für die Entsalzung von Seewasser verwendet werden können. In Masterarbeiten sollen sich nun Studierende mit verschiedenen Aspekten wie den technische Komponenten für das Düsensystem oder der Aerodynamik der Rotorblätter beschäftigen, bevor es an konkrete Forschungsprojekte geht. (cst)

Hochschule Flensburg 

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