„Knies Zauberhut“ heißt das Bauwerk, das als Schalentragwerk aus Holzelementen erbaut wurde und dabei an ein Zirkuszelt erinnert. Die Idee, das Projekt in Holzbauweise auszuführen, stammt von den Architekten: Ein Leichtbau, beispielsweise mit einer Membrankonstruktion, kam aus Schallschutzgründen nicht in Betracht, eine Betonkonstruktion wäre zu schwer geworden. Ausschlaggebend sei schließlich die Möglichkeit der Vorfertigung durch die Elemtbauweise gewesen, so die Schweizer Holzbaufirma Blumer-Lehmann, die für Planung und Ausführung der Holzkonstruktion verantwortlich zeichnet, in einer Aussendung.
Das freitragende Dach ist insgesamt 26 Meter hoch - ein komplexes Schalentragwerk, erdacht von den Tragwerksplanern von Pirmin Jung, machte dabei die spezielle Dachform möglich. Das Holzfaltwerk wird von Holzdruckringen und einem Betonring zusammengehalten und konnte durch die Auffaltung so weit erhöht werden, dass der Innenraum sogar für Trapeznummern geeignet ist. Die streng rotationssymmetrische Form ermöglichte die Produktion von zwölf gleichen und zwölf gespiegelten Holzelementen; je zwei Dachelemente ergeben ein Paar, das an einem der zwölf Kehltiefpunkte auf den Nischen im Betonzugring aufgelagert wird. Der „Hut“ bildet als Sonderelement den Abschluss.
Alle Bauteile wurden im Vorfeld in 3D modelliert und vollständig vorgefertigt. Die insgesamt 24 vorproduzierten Elemente sind dabei zweifach gekrümmt, die Rippen und Querrippen bestehen aus Brettschichtholz. Nach dem Ausdämmen erhielten die Elemente eine zweifache, 24 Millimeter starke Diagonalschalung, die händisch gebogen und vernagelt wurde. Verwendete wurde einheimisches Fichtenholz. Vorgefertigt ist auch die Dachverkleidung: Die Dachschindeln aus Zinkblech wurden schon im Werk aufgebracht.
Im Inneren wurde das Schalentragwerk vollständig mit 470 vorproduzierten Akustikpaneelen verkleidet, die aus in der Form gebogenen und mit einer Lochung versehenen Dreischichtplatten bestehen. Die passgenaue Montage auf der Baustelle sei eine der großen Herausforderungen des Projekts gewesen, heißt es in der Aussendung. Als letztes Element wurde der fast 20 Tonnen schwere „Hut“ wurde mit einem Spezialkran an Ort und Stelle gehoben, justiert und fixiert. (cst)