ROMEO steht für Reaktoroptimierung durch membranbasierte Prozessführung - durch die Entwicklung eines 2in1-Reaktors sollen künftig energieintensive Produktionsprozesse ersetzt und ein wesentlicher Teil des Energiebedarfs eingespart werden. Dafür wurden vom Grazer Kompetenzzentrum BEST – Bioenergy and Sustainable Technologies GmbH – gemeinsam mit acht europäischen Partnern eine Kombination von Wasser-Gas-Shift und Gasreinigung in nur einem Prozessschritt entwickelt.
In klassischen Wasserstoffherstellungsprozessen werden mehrstufige Wasser-Gas-Shift Anlagen zur Umwandlung von Kohlenmonoxid und Wasserdampf zu Kohlendioxid und Wasserstoff eingesetzt, danach muss das Gemisch unter erhöhten Druck gereinigt werden, so BEST in einer Aussendung. Die im Projekt entwickelte 2in1-Methode mache eine drastische Reduzierung von Material, Emissionen und Energiebedarf möglich: Der Energieverbrauch konnte um bis zu 15 %, die Emissionswerte um bis zu 40 % gesenkt werden.
Dabei zeigten Messdaten eine deutlich höhere Wasserstoffproduktion als erwartet, heißt es weiter. Im Rahmen des Projektes wurde einerseits ein Katalysator entwickelt, der hohe Umsätze bei niedrigem Materialeinsatz ermöglicht, anderseits wird eine Trennmembran zur Abtrennung von Kohlendioxid aus dem Prozess eingesetzt, um so einen reinen Wasserstoffstrom zu erhalten. Die Testung bei synthetischen Gasen ergab laut BEST eine Reduktion des Materialverbrauchs um 11 %.
„Das neu entwickelte Reaktorkonzept ermöglicht uns Synthesegas aus Biomasse und Holzabfällen effizient zu Wasserstoff umzusetzen“, so Jürgen Loipersböck von BEST. Durch weitere Entwicklungsarbeiten sei das System vor allem in Biomassevergasungsanlagen zur Wasserstofferzeugung anwendbar, wo es eine Wirkungsgradsteigerung von 55 auf über 65 % erzielen könne. (cst)