Im Staddteil Mühlau der Tiroler Landeshauptstadt wurde im Vorfeld eines Bauvorhabens eine mehrere Jahrhunderte alte Holzröhrenwasserleitung entdeckt.
Holzröhren zur Wasserführung waren bereits während der Römerzeit gebräuchlich. Foto: © TLM
Bei Bodensondierungen sei man auf dieWasserleitung gestossen, die aus der Zeit von Kaiser Ferdinand I. oder gar Kaiser Maximilian I. stammen könnte. In Zusammenarbeit mit dem Bauträger OFA Immobilien GmbH legte das archäologische Grabungsteam der Tiroler Landesmuseen zwei Deichelleitungen auf einer Länge von jeweils ca. 30 Metern frei.
 
Die freigelegten Wasserleitungen bestehen aus bis zu 4 Meter langen Röhren aus Lärchenstämmen mit einem Außendurchmesser von etwa 25 cm und einem Innendurchmesser von circa 7,5 cm. Aufgrund ihrer Lagerung im mit Hangwässern durchsetzten Schotter bzw. Torf seien sie laut Tiroler Landesmuseen in einem sehr guten Zustand, die Baumrinde sei bisweilen vollständig erhalten. Das Grabungsteam gehe davon aus, dass die Leitungen ursprünglich in die ehemalige Bodenoberfläche wenig eingetiefte Gräben verlegt worden waren, infolge späterer Vermurungen wurden sie jetzt jedoch in einer Tiefe von bis zu 2,3 m vorgefunden.
 
Die Holzröhrenleitungen dienten wahrscheinlich dazu, Mühlauer Brunnen mit Wasser zu beliefern. Beide Leitungen weisen dieselbe Art der Holzröhrenverbindung auf: Das talwärts gerichtete konische Röhrenende steckt in der hangseitig geraden Stirnfront der tiefer gelegenen Folgeröhre. Die archäologische Untersuchung konnte zeigen, dass die Bohrung mit einem über zwei Meter langen Deichelbohrer von beiden Enden des Baumstammes bis jeweils zu dessen Mitte erfolgte.
 
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