Das geschwungene, 40 Meter lange Bauwerk auf dem Gelände der Materialprüfungsanstalt Universität Stuttgart entstand im Rahmen zweier Forschungsprojekte. Deise zielten darauf ab, neuartige Konstruktionsprinzipien und einen Anforderungskatalog für robuste, langlebige und wartungsarme Brücken aus Holz zu entwickeln. Besonderes Augenmerk richteten die Wissenschaftler dabei auf jene Details, die bei Holzbrücken in der Vergangenheit typischerweise zu Schäden geführt haben, wie etwa das Eindringen von Wasser über den Belag in den Blockträger sowie Schädigungen der Widerlager durch Wasser, Laub, Splitt oder Schnee.
Um solche Probleme auszuschalten, wurden unter anderem die Übergänge zwischen Überbau und Widerlager völlig neu konzipiert: Für den Überbau wurde ein verklebter Primärträger aus Brettschichtholz (BSH) verwendet. Wesentliche Elemente der Konstruktion sind ein integraler, fugenloser Widerlageranschluss, ein entzerrter Übergang sowie einfach rückbaubare Schraubpfahl-fundamente. Die Brückenbelagslösungen, die eine zweite Abdichtungsebene einschließen, garantieren eine dauerhafte und robuste Holzbrücke.
Ein weiterer Schwerpunkt des Projekts bildete ein begleitendes funkgestütztes Monitoring für eine Dauerüberwachung der Brücke. Der „Stuttgarter Brücke“ genannte und weltweit einmalige Prototyp wurde Anfang Juni zum Auftakt der 4. Internationalen Holzbrückentage offiziell eingeweiht.