Starke Regenfälle haben im Kobernaußer Wald in Oberösterreich die bestens erhaltenen Überreste eines uralten Prügelweges aus Tannenholz freigelegt.
Die tief eingefahrenen Spurrillen zeugen von einer intensiven Nutzung des Prügelwegs. Foto: S.Klemm
„Der Prügelweg aus Tannenholz ist ein historisches Fundstück“, sagt Rudolf Freidhager, Vorstand der Österreichischen Bundesforste. „Dabei handelt es sich um eine jahrhundertealte Form des Straßenbaus. Rundholzstämme werden quer zur Fortbewegungsrichtung verlegt und verhindern so, dass schwere Fuhrwerke in den feuchten Untergrund einsinken. Einzelne Fundstücke entlang der Strecke deuten darauf hin, dass der Prügelweg vor allem zum Transport von Holzkohle verwendet wurde.“
 
In Zusammenarbeit mit der Universität für Bodenkultur in Wien wurde eine dendrochronologische Untersuchung eines geborgenen Rundholzes durchgeführt, bei der über die Holz-Jahresringe mit Vergleichsgruppen eine Altersbestimmung erfolgt, die Errichtung wird in etwa auf das Jahr 1725 datiert. „Die Untersuchung hat dem Prügelweg ein außergewöhnliches Alter von rund 300 Jahren bescheinigt.“
 
In Zusammenarbeit mit dem Bundesdenkmalamt und unter wissenschaftlicher Leitung von Archäologin Dr. Susanne Klemm wurden rund 40 Meter der historische Altstraße ausgegraben. Nach Vermessung und wissenschaftlicher Untersuchung wurde der Großteil der wertvollen Relikte zur Erhaltung erneut mit Schotter bedeckt und im Erdreich konserviert. „Einen Teilabschnitt aus sieben historischen Tannen-Rundhölzern haben die Bundesforste als Grundeigentümer und somit auch Eigentümer des Fundes für alle WaldbesucherInnen öffentlich zugänglich gemacht“, so Freidhager . Eine Schautafel informiert über die historische Bedeutung des alten Prügelweges für die Region.
 
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