Ein Forschungsprojekt zeigt, dass Unoriented Strand Board-Platten aus reinem Laubholz bzw. Mischplatten gleichwertige oder sogar bessere Eigenschaften als reine Kiefern-USB aufweisen.
Die Eigenschaften von Erlenholz fielen bei dem Forschungsprojekt am positivsten auf. Foto: pixabay.com
Im Gegensatz zum Holz von Nadelbäumen werden in Deutschland Weichlaubholz-Baumarten wie Birke, Erle, Pappel und Weide nur sehr wenig stofflich genutzt. Um ihr Rohstoffpotenzial zu erschließen, haben das Büsgen-Institut der Universität Göttingen und die Egger Holzwerkstoffe Wismar Laubholz- und gemischte USB-Platten entwickelt, wie die deutsche Fachagentur nachwachsende Rohstoffe e.V. meldet.
 
Bei USB-Platten werden die Späne und Strands im Gegensatz zu den bekannteren OSB-Platten („Oriented Strand Board“) nicht ausgerichtet, sondern ungeordnet gestreut verarbeitet. Die Herstellung kann auf konventionellen Spanplattenanlagen erfolgen, das mechanisch-technologische Eigenschaftsprofil von USB-Platten liegt zwischen dem von OSB- und herkömmlichen Spanplatten.
 
Im Projekt wurden die vier Weichlaubholzarten Sandbirke, Zitterpappel, Schwarzerle und Silberweide als Rohstoff untersucht und mit dem Holz der Waldkiefer als Referenz verglichen. Aus den Holzarten stellten die Forscher jeweils einschichtige Grobspanplatten und USB aus Spänen und Strands von 5 bis 20 mm Länge her.
 
Im Ergebnis wiesen sowohl die reinen Laubholz- als auch Mischplatten zumeist gleichwertige oder sogar bessere Eigenschaften als reine Kiefern-USB auf. Insbesondere Erlenholz fiel in Summe positiv auf: Die Platten hatten die niedrigsten VOC- und Formaldehyd-Emissionen von allen fünf Holzvarianten, sie waren querzugfester als Kiefernplatten, lagen bei der Biegefestigkeit im Bereich einer Kiefern-OSB 3 (18 N/mm²) und hatten niedrigere Quellwerte als Kiefernplatten. An zweiter Stelle folgte das Weidenholz, das bei der Biegefestigkeit die Erle sogar noch übertraf.
 
Bemerkenswert waren für die Forscher vor allem die geringeren VOC (flüchtige organische Verbindungen)-Emissionen, die alle Weichlaubhölzer gegenüber Kiefernholz aufweisen. Sie empfehlen, die gewonnenen Kenntnisse zur Entwicklung extrem emissionsarmer Werkstoffe oder solcher mit besonderen Festigkeitseigenschaften zu nutzen.
 
 
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