Die japanische Regierung will Holz-Massivbau mit Brettsperrholz künftig flächendeckend einsetzen, da Gebäude aus den kreuzweise verklebten Massivholzbrettern als extrem erdbebensicher gelten und dabei einfach zu verarbeiten sind. Die Expertise der TU Graz soll verstärkt über gemeinsame Forschungsprojekte und Austauschprogramme eingebracht werden.
Brettsperrholz, kurz BSP oder CLT wurde am Institut für Holzbau und Holztechnologie federführend entwickelt und ist dort seit 25 Jahren ein Forschungsschwerpunkt. Institutsleiter Gerhard Schickhofert: „Aus kreuzweise flächig verklebten Massivholzbrettern entstehen ganze Massivholzwände, aus denen sich die Aussparungen für Fenster und Türen praktischerweise ausschneiden lassen.“ Brettsperrholz hat sich in den vergangenen Jahren von einem Nischenprodukt zur stark nachgefragten und industriell gefertigten Ware entwickelt. die Holzbauweise ist auch international verstärkt gefragt: In London stehen bereits ein acht- und ein zehnstöckiges Haus aus Brettsperrholz, auch in Australien und Italien befinden sich weitere mehrstöckige Brettsperrholzgebäude.
Wie erdbebensicher die Holzbauweise mit Brettsperrholz ist, haben Forscher der TU Graz gemeinsam mit europäischen Kollegen bereits vor zwei Jahren eindrucksvoll bewiesen: Sie haben ein dreistöckiges Brettsperrholz-Gebäude von acht Metern Höhe auf einen überdimensionierten Rütteltisch gestellt und mehrere Erdbeben simuliert. Das Gebäude hielt der Belastung stand. Der Versuch zeigte auch, welche Verbindungselemente besonders beansprucht werden und gezielt verbessert werden können.