Bereits 90 Prozent der Eschen in Mitteleuropa seien von dem Pilz befallen, informiert die Schweizerische Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL. Für die vormals zweithäufigste Laubbaumart der Schweiz sei das Eschentriebsterben verheerend gewesen: Über 90 Prozent der Eschen erkrankten und vor allem Jungbäume starben in großer Zahl ab. Geichzeitig breite sich der Eschenprachtkäfer immer weiter aus, dessen Larven sich im Bauminneren entwickeln und für Eschen tödlich sind.
Ein internationales Forschungsteam unter Leitung der WSL hat in der Schweiz, in Schweden und in Dänemark Zweige von pilzresistenten und pilzanfälligen Eschen gesammelt. Diese Zweige pfropften sie auf Wurzelstöcke und zogen so neue Bäumchen heran, die sie im Hochsicherheits-Gewächshaus der WSL sowohl dem Pilz als auch den Käfern aussetzten. Das Ergebnis: auf Eschen, die gegen den Pilz widerstandsfähiger waren, gediehen auch die Käfer weniger gut - diese sogenannte Kreuzresistenz sei ein Hoffnungsschimmer für die Esche, heißt es. In pilzresistenten Eschen nahmen die Käfer weniger an Gewicht zu und entwickelten sich langsamer – das liege an Abwehrsubstanzen im Baumsaft, die sowohl gegen den Pilz als auch gegen den Käfer wirksam seien.
Aufhalten könne man mit solchen Bäumen den Käfer nicht, jedoch bremsen, so die WSL. Auch gewinne die Forschung so Zeit, um beispielsweise Spürhunde auf die Käfer abzurichten oder natürliche Gegenspieler gegen die beiden Eschenkiller zu finden. (cst)
Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL