Die Forscher:innen unter Leitung der Schweizer Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL analysierten die Ergebnisse von insgesamt 103 Studien zu sieben eingeführten Baumarten. Alle diese Studien hatten untersucht, wie sich von gebietsfremden Baumarten dominierte Bestände im Vergleich zu Beständen einheimischer Baumarten auf die Artenvielfalt oder den Bodenzustand unter den Bäumen auswirkten. Zu den untersuchten Organismen gehörten Pflanzen, Moose, Mikroorganismen und Insekten vom Boden bis in die Baumkronen, informiert die WSL.
Über alle Studien hinweg gesehen überwogen die negativen Konsequenzen der gebietsfremden Arten für die Biodiversität. 65 Studien zeigen, dass auf und bei Douglasien weniger Insektenarten leben. Auch Robinien verringern die Vielfalt der Insekten, Eukalyptus diejenige der Vögel. In zusammenhängenden, einheitlichen Pflanzungen schneiden viele eingeführte Arten klar schlechter ab als einheimische. Gebietsfremde Arten haben jedoch nicht nur negative Auswirkungen, heißt es: Die meisten beeinflussen die Bodeneigenschaften nicht. Die leicht abbaubaren Nadeln der Douglasien könnten sogar mehr Nährstoffe verfügbar machen als die schwerer abbaubaren Fichtennadeln. Generell fanden gleich viele Studien positive wie negative Effekte der sieben nicht-einheimischen Arten auf den Boden.
Die Bewirtschaftung habe einen wesentlichen Einfluss darauf, ob Douglasien oder andere Baumarten insgesamt gut oder schlecht für einen Wald sind: Einheitliche und dichte Douglasien-Bestände sind als Lebensraum für viele Organismen ungeeignet. Das Gleiche gilt jedoch auch für die Fichten, die in den letzten 100 Jahren in Tieflagen Mitteleuropas großflächig für die Holzgewinnung angepflanzt wurden. Hingegen würden Douglasien in Beständen einheimischer Waldbäume, einzeln oder in kleinen Gruppen, das Ökosystem kaum stören. (cst)
Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL