Einmal mehr hätten Wetterextreme und der Borkenkäfer das vergangene Waldjahr bestimmt, so die ÖBf in einer Aussendung. „Die Schadholzmenge bleibt mit rund 1,1 Millionen Festmetern weiterhin auf sehr hohem Niveau“, sagt Bundesforste-Vorstand Rudolf Freidhager. Trotz eines regional eher nassen Sommers mit vielen Starkregenereignissen liege der durchschnittliche Jahresniederschlag in Österreich 10 % unter dem langjährigen Mittel. Die anhaltende Trockenheit schwäche die Wälder und begünstige Insekten: Durch den Klimawandel breite sich der Borkenkäfer bereits bis zur Waldgrenze auf rund 2.000 Meter Seehöhe aus.
Mit 59 % der gesamten Erntemenge bleibe das Schadholz 2021 auf dem hohen Niveau der Vorjahre, informieren die ÖBf. Rund die Hälfte des Schadholzes war Käferholz, der Rest stammt von Schäden durch Stürme und Schneebruch. Durch Mehrkosten bei Käferprävention und Holzernte sowie Mindererlöse durch Schadholz rechne man für 2021 mit Klimawandelkosten von rund 31,5 Millionen Euro. Hinzu kommen Schäden an der Forstinfrastruktur von über fünf Millionen Euro, die durch Starkregenereignisse und Überschwemmungen im Sommer an Forststraßen, Brücken und Hangsicherungen verursacht wurden.
Auch 2021 habe man zahlreiche Waldpflegemaßnahmen gesetzt: 11 Millionen Euro flossen in die Waldpflege, rund vier Millionen Euro davon in Käferprävention und -bekämpfung. Hinzu kommen Aufwendungen von mehr als fünf Millionen Euro für den Erhalt der Schutzwälder. Um der Klimakrise auch langfristig begegnen zu können, habe man in Zusammenarbeit mit Wissenschaftler:innen und Forscher:innen außerdem für jedes der 120 Forstreviere neue Zukunftskonzepte erstellt und die Waldbewirtschaftung bis 2100 bereits an zukünftige Klimabedingungen angepasst: „Damit wissen wir schon heute, welche Bäume im Wald der Zukunft am besten wachsen werden, weil sie die besten Voraussetzungen für die veränderten Bedingungen mitbringen. So können wir unsere Wälder klimafit machen“, so Freidhager. (cst)