„Mit Holz bauen und das Klima schützen“, wollen die Verbände DHV (Deutscher Holzfertigbau-Verband), 81fünf sowie ZimmerMeisterHaus. Unter aktiver Beteiligung von rund 300 Mitgliedsfirmen riefen sie dieses Jahr den bundesweiten 1. Deutschen KlimaSchutzTag ins Leben, der am 19. September 2021 auf den Werksgeländen der mitwirkenden Holzbauunternehmen stattfinden wird.
„Großer Nachholbedarf auf allen Ebenen des Baugeschehens“
Die Ziele des Aktionstags sind klar: „Das Bewusstsein in der Bevölkerung wecken, dass jede*r Einzelne beim Klimaschutz gefordert ist, sowie einen Weg weisen, wie sich der Ausstoß klimaschädlicher CO2-Emissionen nachhaltig reduzieren oder sogar ganz vermeiden lässt“, heißt es von den Veranstalter*innen. Bei einem Pressegespräch im Vorfeld wurde auch auf die Wichtigkeit hingewiesen, angehende Bauingenieur*innen, Architekt*innen und Bauhandwerker*innen im Umgang mit natürlichen Ressourcen und ökologischen Baumaterialien intensiv zu schulen.
Holzbau-Architekt und Hochschul-Dozent Kay Künzel aus Wachtberg/NRW machte auf den großen Nachholbedarf auf allen Ebenen des Baugeschehens, was die Kenntnisse über Naturbaustoffe und die Fertigkeiten zur Verarbeitung betrifft, aufmerksam. „An der gesamten Biomasse auf der Erde hat das Lebewesen Mensch einen Anteil von nur 0,7 %. Dieser geringe Prozentsatz ist jedoch verantwortlich für klimatische Veränderungen, deren Intensität, Häufigkeit und Ausmaß der Planet bisher nicht kannte“, so Künzel. „Wenn das nicht unkontrolliert so weitergehen soll, ist es jetzt an uns, unser Verhalten zu ändern, um die schon heute sichtbaren dramatischen Folgen für die Zukunft abzuwenden oder zumindest abzumildern.“
„Klimaschutz kann nur funktionieren, wenn wir die Holzbauquote über alle Gebäudearten hinweg so schnell wie möglich steigern.“
Staatssekretär Uwe Feiler
Zusammenhänge müssen klar werden
Der KlimaSchutzTag soll auch ein Appell an die Politik sein, den Holzbau spürbar zu unterstützen und zu fördern. Neben einem klaren Bekenntnis zum Naturmaterial würden auch gesetzgeberische Maßnahmen zählen, so die Verbände. Dazu erarbeitete der Deutsche HolzWirtschaftsRat einen Maßnahmenkatalog, der in Berlin an Staatssekretär Uwe Feiler übergeben wurde.
„Man muss sich einfach nur vor Augen führen, dass mehr als ein Drittel aller Schadstoffemissionen in Deutschland nach wie vor aus dem Bausektor herrühren“, so Feiler. „Wenn ich mir überlege, dass die Herstellung von Beton oder das Brennen von Klinker- und Ziegelsteinen Unmengen von Energie verschlingt und Kohlendioxid in exponentiellem Ausmaß freisetzt, im Gegensatz dazu aber die Verwendung jedes Kubikmeters Holz am Bau eine ganze Tonne des Klimakillers Kohlendioxid bindet, ist doch sonnenklar, dass Klimaschutz nur funktionieren kann, wenn wir die Holzbauquote über alle Gebäudearten hinweg so schnell wie möglich steigern. Wenn den Menschen diese Zusammenhänge klar werden und sie danach handeln, kann der Holzbau sein Klimaschutzpotenzial zum Wohle aller voll entfalten.“
(sis)