Zwischen 2015 und 2019 untersuchten WissenschaftlerInnen der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg und des Karlsruher Instituts für Technologie in sechs Forschungspaketen Vor- und Nachteile von Tannen-Beimischung in Buchenwäldern. Zentrale Fragestellung war dabei, ob die Beimischung von Tannen die Widerstandskraft von Buchen gegenüber klimatisch bedingten Extremereignissen erhöht – indem die Tanne als Tiefwurzler die Wasserversorgung der flacher wurzelnden Buchen verbessert.
Der Abschlussbericht kommt nun zu dem Schluss, dass Buchen-Tannen-Mischungen im Klimawandel für beide Baumarten deutliche ökologische Vorteile gegenüber Reinbeständen bieten. Außerdem können Buchen-Tannen-Wälder bei steigendem Dürrerisiko trotz erhöhtem Einbringungs- und Pflegeaufwand ökonomisch rentabel sein und die Versorgung mit Nadelholz unterstützen, informiert die deutsche Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe FNR in einer Aussendung.
Die Forschenden wiesen in Mischbeständen sowohl bei den Buchen als auch bei den Tannen höhere jährliche Holzzuwachsraten nach als in Reinbeständen beider Baumarten, heißt es weiter. Außerdem konnten sich Buchen in der Nachbarschaft von Tannen nach Trockenheit schneller regenerieren und Wachstumseinbußen ausgleichen. Bei der Untersuchung der Bodeneigenschaften zeigte sich, dass die Tannenbeimischungen die Bodenkohlenstoffspeicherung verbessern: Dieser Effekt führe dazu, dass die Mischbestände effektiver als Treibhausgassenke wirken. Ein weiterer positiver Aspekt der Mischung sei die Risikostreuung im Kalamitätsfall, die sich mit dem Einbringen weiterer Baumarten wie Traubeneiche, Douglasie oder Bergahorn noch verstärken lässt. (cst)