„2020 sind die Klimawandelkosten weiter nach oben geschnellt, von 42,1 Millionen im Vorjahr auf rund 48 Millionen Euro, und haben damit ein neues Rekordhoch erreicht“, resümiert Finanzvorstand Georg Schöppl. Rund 81 % der gesamten Erntemenge beziehungsweise rund 1,4 Mio. Erntefestmeter seien Schadholz gewesen - Hauptursache davon war die Aufarbeitung der großen Stürme und des Schneebruchs aus dem Vorjahr nach dem Jahrhundertschnee im Winter 2019. Doch auch neue, kleinräumigere Schadereignisse und Wetterextreme hätten 2020 den forstlichen Alltag bestimmt, heißt es weiter.
Nach rückläufiger Tendenz in den Vorjahren hat auch das Käferholz wieder zugenommen und sich auf knapp 500.000 Festmeter verdoppelt. Doch das letzte Waldjahr hatte laut ÖBF auch eine gute Seite: Nach einem besorgniserregend warmen und zu trockenen ersten Jahresdrittel folgten einige feuchte und regenreiche Monate, was sich positiv auf die Widerstandskraft der Fichte gegen den Borkenkäfer ausgewirkt hat. Mehr als ein Drittel der Schäden waren 2020 auf den Borkenkäfer zurückzuführen, ein weiteres Drittel des Schadholzes geht auf Sturmschäden und Windwürfe zurück, die restlichen Schäden sind durch Schneebruch angefallen.
Das überdurchschnittlich regennasse Waldjahr habe den Wäldern gutgetan, für das Jahr 2021 sind rund 12 Millionen Euro an Investitionen in den Wald und Waldpflege geplant - für alle ihre 120 Forstreviere habe man laut ÖBf bereits neue Waldpläne entwickelt. „Das letzte Waldjahr hat einmal mehr gezeigt, dass die Anpassung der Wälder an den Klimawandel alternativlos und ein Gebot der Stunde ist“, so der Öbf-Vorstand Rudolf Freidhager. „Die Klimawandelkosten waren im letzten Jahr so hoch wie noch nie zuvor. Seit Jahren zeigt die Kurve unaufhörlich nach oben, allein in den letzten drei Jahren haben sich die Klimawandelkosten in unseren Wäldern verdoppelt.“ (cst)