Österreich stellt mit Christian Rakos den Präsidenten der World Bioenergy Association, worauf Moderator Andreas Jäger (ORF) verwies. Und Christian Rakos
nahm sich gleich ein brisantes Thema vor: „Bioenergie-Kampagnen internationaler Umwelt-NGOs - eine berechtigte Kritik?“.
Rakos gab zu, dass die Bioenergie-Branche auch Anlass zur Kritik gebe, weil zum Beispiel die riesigen Palmöl-Monokulturen oder das Mega-Kraftwerk DRAX in England zum Beispiel kaum dem Gedanken folgen könne, dass Energie dort erzeugt werden sollte, wo sie gebraucht wird. Doch andererseits liefert das britische Groß-Pellets-Kraftwerk immergin 10 % des Strombedarfs des Lands – aus erneuerbarer Energie.
Rakos: „Wir müssen auch die Biodiversitätskrise ernst nehmen, die von Umweltorganisationen ins Treffen geführt werden. Wir müssen uns auch von Auswüchsen der extensiven Bioenergie-Nutzung wie der furchtbaren Palmöl-Riesenfelder distanzieren.“ Und: „Wir müssen mehr mit den kritischen NGOs reden!“ Denn die Kritiker an der Biomasse-Nutzung und die Biomasse-Nutzer selbst säßen ja eigentlich im selben Boot: Alle wollen eine Wende hin zur erneuerbnaren Energie.
Doch die NGOs haben viele Unterstützer – auch finanziell kräftige. Rakos: „Gegen die 150 Millionen Euro Budget der europäischen Umweltorganisationen nehmen sich die 3 Millionen der Bio-Energie-Verbände mickrig aus. Die haben 30 mal so viel wie wir“. Rakos: „Wir sind finanziell sehr schwach aufgestellt.“ Rakos appelierte an die Industrie, die „chronische Unterfinanzierung“ der Verbände zu verbessern.
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(hst)