Die sogenannte „Bauhütte 4.0“ soll auf dem TXL-Gelände Akteure der Zivilgesellschaft, Forstwirtschaft, Forschung und Entwicklung, Bauindustrie und Stadtentwicklung zusammenbringen, um nachhaltige Stadtentwicklung zu fördern. „Langfristiges Ziel ist die Förderung von Stadtquartieren in Holzbauweise, um gezielt auf die steigenden Treibhausgasemissionen in urbanen Ballungsräumen zu reagieren“, so Raoul Bunschoten von der Technischen Universität Berlin, die das Projekt gemeinsam mit dem Fraunhofer-Institut für Produktionsanlagen und Konstruktionstechnik (IPK) ins Leben gerufen hat, in einer Aussendung.
Bereits im vergangenen Herbst hatte das Abgeordnetenhaus von Berlin beschlossen, dass „der Baustoff Holz in Berlin in deutlich stärkerem Umfang eingesetzt werden und als Kohlendioxidspeicher einen Beitrag zum Klimaschutz und zur Ressourceneffizienz leisten“ soll. Es werde daher angestrebt, in den künftigen neuen Stadtquartieren wie dem Schumacher Quartier in Berlin TXL oder den Buckower Feldern CO2-neutrale Modellquartiere mit europaweiter Signalwirkung zu entwickeln.
Startschuss für das Projekt „Bauhütte 4.0“ bildet die Untersuchung des Potenzials von Industrie 4.0 für die Wertschöpfungskette „Urbaner Holzbau“. Diese Machbarkeitsstudie will Handlungsempfehlungen entwickeln, die zur Realisierung des Schumacher Quartiers beitragen können, insbesondere „Maßnahmen zur erfolgreichen Erschließung und Einführung von Technologien zur vernetzten intelligenten Produktion im Sinne von Industrie 4.0“. Weitere Ziele sind die Prüfung der Umsetzbarkeit einer „Bauhütte 4.0“ am Standort Berlin TXL und die Beantwortung der Frage, inwieweit das Konzept skalierbar und auf weitere Standorte übertragbar ist.
„Nachhaltige Stadtentwicklung erfordert eine ganzheitliche Betrachtung der gesamten Wertschöpfungskette im urbanen Holzbau und bedarf innovativer Architekturkonzepte. In der „Bauhütte 4.0“ soll dies unter Betrachtung des Lebenszyklus von Bauwerken, gewissermaßen ‚vom Wald zur Stadt‘, erreicht werden“, sagt Bunschoten. (cst)