„Zu unserer Überraschung entdeckten wir entlang der Waldstraßen ein perfekt eingespieltes Ökosystem, das bis jetzt noch kaum erforscht war“, sagt Rudolf Freidhager, Vorstand für Forstwirtschaft und Naturschutz der Österreichischen Bundesforste (ÖBf), die für das Projekt verantwortlich zeichnen. Bundesforste-ExpertInnen waren insgesamt drei Jahre lang gemeinsam mit ZoologInnen, BotanikerInnen und BiostatistikerInnen unterwegs: 172 verschiedene Tierarten, von denen 48 auf der Roten Liste stehen, sowie 70 teils regional gefährdete oder geschützte Pflanzenarten wurden dokumentiert.
Entlang von Forststraßen herrschten häufig Bedingungen, die in bewirtschafteten Wäldern mancherorts bereits selten geworden sind, informieren die ÖBf in einer Aussendung. „Viele gefährdete Insektenarten finden an den Böschungen mehr Licht und Wärme als in den angrenzenden Wäldern. Kleine Pfützen in den Seitengräben werden von Amphibienarten als Lebensraum genutzt“, so Freidhager. Eine neue Broschüre der ÖBf liefert Informationen zur entdeckten Artenvielfalt und will Praxistipps zum achtsamen Umgang mit der Natur entlang der Forststraßen geben, um diesen Lebensraum optimal gestalten zu können. (cst)