Bestes Beispiel dafür sind die alten Holzdachstühle des Weltkulturerbes Graz. Aber auch hier gilt Vertrauen ist gut, aber Kontrolle ist besser.
„Wir haben sozusagen unter die Tuchent des Weltkulturerbes geschaut", erklärt Gerhard Schickhofer, Holzbau-Professor an der TU Graz. "Denn seine Erhaltung beginnt ja nicht bei der sichtbaren Dachfläche, sondern beim Dachstuhl - und nicht immer war die Erhaltung optimal." Das Holz selber trägt viele Jahrhunderte, so auch in der Grazer Altstadt. Hier sind  die rund 300 Dachstühle rund 400 Jahre alt. Das größte Problem für die Dachstühle stellt jedoch nicht das Alter sondern die Feuchtigkeit dar.

Das weiß auch Schickhofer der sich dazu wie folgt äußert: ”Das Holz selbst trägt viele Jahrhunderte. Leider wurde jahrzehntelang praktisch keine Inspektion und Wartung durchgeführt. Doch wenn es feucht wird, muss man ganz dringend eingreifen", so Schickhofer. "Und zwar fachmännisch", ergänzt Oskar Beer, Holzbau-Landesinnungsmeister.

Zu diesem Zweck beschäftigen sich Fachmänner vom Institut für Holzbau und Holztechnologie (von der TU Graz) in Zusammenarbeit mit der Landesimmobiliengesellschaft im Rahmen eines Projektes ”D(N)achhaltigkeit Graz”. Dabei nahmen sie 35 Dachstühle genauer untersuchen. Das Ergebnis: Das alte Holz der Dachstühle ist auch nach 400 Jahren nicht umzubringen und hält - wenn es nicht feucht wird.

"So ein Dachstuhl hat ein sehr gutmütiges Verhalten", weiß der TU-Professor zu berichten. "Ein soziales Tragverhalten - wenn ein Sparren ausfällt, hat man noch immer die Lattung. Das funktioniert sehr lange gut." Aber der Zustand der Dachböden ist nicht immer optimal. Unter großen Mengen Schutt kann die Feuchtigkeit unbeachtet das Holz angreifen.

Quelle: kleinezeitung.at
Bild: Laurentius Mayrhofer  / pixelio.de
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