Wie muss sich die Ukraine derzeit bautechnisch adaptieren, welche Bauten braucht es nun während des Krieges? Fragen wie diese wurden Ende Juni beim Lviv Urban Forum in Lviv in der Westukraine diskutiert. Einer der Speaker war der japanische Architekt Shigeru Ban, der sich mit dem Aufbau von Notunterkünften und temporären Räumen beschäftigt. Beim Forum präsentierte er einen Entwurf für eine Brettsperrholz-Erweiterung des größten Krankenhauses der Ukraine in Lviv. Das teilte das Onlinemagazin Dezeen mit.
Baubeginn 2024
„Aufgrund des anhaltenden Krieges in der Ukraine stößt das größte Krankenhaus des Landes in Lviv an seine Kapazitätsgrenzen und muss dringend erweitert werden“, zitiert Dezeen das Architekturstudio. „Shigeru Ban Architects wird in Zusammenarbeit mit dem lokalen Architekturbüro AMBK ein neues chirurgisches Zentrum für das bestehende Notfallkrankenhaus errichten, um mehr Patient:innen behandeln zu können.“ Der Bau der Erweiterung soll Anfang nächsten Jahres beginnen.
Das chirurgische Zentrum soll schnell und effizient aufgebaut werden. Quelle: Dezeen
Sichtbares Holz
Das sechsstöckige Gebäude soll aus Brettsperrholz (BSP/CLT) gebaut werden, die Entwürfe zeigen einen rechteckigen Block mit einer gerasterten Fassade und einem Eingangsvordach aus Holz. Im Inneren soll das Gebäude um ein zentrales Atrium angeordnet sein, das den Empfangsbereich enthält und von freiliegenden Holzstützen umgeben ist. Die Holzstruktur soll im gesamten Gebäude zu sehen sein. Nach Angaben von Shigeru Ban Architects wurde die Struktur zusammen mit dem Schweizer Ingenieurbüro Hermann Blumer entwickelt, sodass keine Metallverbindungen nötig sind, schreibt Dezeen.
Neben dem Krankenhaus entwickeln Shigeru Ban Architects auch eine Wohnanlage in Plattenbauweise namens Styrofoam Housing System (SHS) für die Ukraine.
Link: Beitrag Dezeen
(sis)