Die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen hat damit dem derzeit wohl größten Holz-Hybridgebäude Deutschlands den Platin-Status verliehen. Zusätzlich bekam das Projekt für seine gestalterische Qualität jetzt die Auszeichnung „DGNB Diamant“, so die an der Errichtung des Gebäudes beteiligete Rhomberg Bau in einer Aussendung. „Bei der gewählten Holzhybridbauweise ergänzen sich die Materialien Holz und Stahlbeton gemäß ihren Eigenschaften hervorragend. Mit über 3.300 Kubikmetern hat Holz den Hauptanteil inne, was sich neben der verbesserten Energiebilanz positiv auf das Raumklima auswirkt“, so die Begründung der Jury-Entscheidung.
Beim Bau eingesetzt wurde das Cree System, bestehend aus Holz-Beton-Verbunddecken und Brettschichtholzstützen in der Fassade. Das System wurde in der Rhomberg Bau-Gruppe entwickelt, 2012 entstand so das weltweit erste mehrstöckige Hybrid-Passivhaus aus Holz mit einem modularen Bausystem. Die einzelnen Bauteile werden industriell vorgefertigt, zur Baustelle transportiert und nach dem Baukastenprinzip zusammengesetzt. Innerhalb von nur 24 Monaten wurden so durch eine Arbeitsgemeinschaftauf einem rund 10.000 m² großen Grundstück direkt am Südkreuz in Tempelhof-Schöneberg bis März 2022 zwei sieben- beziehungsweise achtstöckige Büro- und Geschäftsgebäude errichtet.
Die gleichmäßig gerasterte, mit Faserzementplatten beplankte Fassade lässt zunächst nicht auf die innovative Holzhybridbauweise schließen, erst im Innenraum ist der Hauptwerkstoff Holz präsent. Neben der sichtbar gelassenen Holzkonstruktion sorgen bodentiefe Fenster, Türen und Handläufe aus Holz für eine klare und freundliche Architektursprache. Hauptattraktion ist das zentrale Atrium im 20.000 m² großen, achtstöckigen Carré-Gebäude. Vier große Plattformen, die wie Bäume aus dem Boden des Atriums entspringen, verbinden über Treppen und Brücken das Atrium mit den Bürogeschossen und bieten Raum für Kommunikation. (cst)