Mit einem ganzheitlichen, ökologischen und sozialen Konzept will we-house neue Maßstäbe für Leben und Wohnen setzen. Aber wie? Ein Blick nach Hamburg, wo gerade das dritte Projekt der Initiative entsteht.

Das we-house Baakenhafen in der Hafencity in Hamburg will das zukünftige Zusammenleben ganz neu und nachhaltig gestalten. (Visualisierung: Moka Studio, Hamburg)

„we-house“ ist eine Marke für Cohousing mit visionären Konzepten: Unter diesem Namen sollen Gebäude entstehen, die „vielfältige Wohnwelten mit kompromisslos ökologischen Materialien“ schaffen. Das neueste und dritte Gebäude in der Reihe von fünf derzeit geplanten entsteht gerade in Hamburg-Mitte am Baakenpark und soll, wie auch alle anderen we-housing-Bauten, anhand eines ökologischen Baukonzepts umgesetzt werden.
 
Natürliches Wohnmodell

Durch den Einsatz natürlicher Materialien – wie etwa Massivholzwänden – wird vermehrt auf physikalische Stärke, Dämmfähigkeit und auch Ästhetik gesetzt. Insgesamt entsteht ein Holz-Hybrid-Bau aus leimfreien, massiven Holzaußenwänden mit ganzheitlichem Lebenszyklus-Konzept. Laut we-house wird auf Bauverfahren mit Schadstoffen verzichtet, Nass-Estrich durch Vollholzaufbauten ersetzt, PVC und Silikon soll durch intelligente Baudetails verzichtbar gemacht und Beton nur da eingesetzt werden, „wo er wirklich Vorteile ausspielen kann“.

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Das Holzbau-Konzept des we-houses in Hamburg. (Grafik: we-house Management GmbH) 
 
Lebenszyklusoptimiertes Wohnen

Der Massivholzbau soll Gemeinschaft bilden, indem er von Eigentumswohnungen über Gemeinschaftseinrichtungen bis hin zu Sozialmietwohnungen alles unter einem Dach vereint. Geplant wurde die 3.800 m2 große Wohnfläche vom Architekturbüro Eble Messerschmid Partner aus Tübigen. Die Umsetzung startete Ende 2021 durch die Archy Nova Gruppe aus Stuttgart in Kooperation mit DeepGreen Development in Hamburg. Mit der Tochtergesellschaft we-house Management GmbH soll Archy Nova langfristig Verwaltung und Betrieb des neuen Hamburger Baus sichern. 
 
Essen vom Dach

Zum genannten, innovativen Baukonzept zählt ein Fassadensystem mit ganzheitlicher Fassadenbegrünung, welches auf einer karbonisierten Holzschalung der Wände aufbaut. Südseitig ausgerichtete Fotovoltaikanlagen sollen der Energiegewinnung dienen. Die 750 m2 an Dachfläche werden ebenso begrünt und stehen der gemeinschaftlichen Nutzung zur Verfügung. Des Weiteren: Ein essbarer Dachgarten, eine Pflanzenkläranlage und ein Gewächshaus sind zur Selbstversorgung der Bewohner:innen sowie des internen Restaurants, bei welchem Mittag- und Abendessen zum Selbstkostenpreis konsumiert werden kann, gedacht.

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So soll das regenerative Energiekonzept in Hamburg aussehen. (Grafik: we-house Management GmbH) 
 
Sharing is caring

Ein großer Fokus liegt beim we-house-Konzept auf die Gemeinschaft. Teilen, statt besitzen ist hier angesagt. Auto- und Fahrrad-Sharing sowieso, aber auch darüber hinaus sorgt eine App für einfaches Teilen und Ausborgen von Bohrmaschine, Grill und Co. Die App kann zudem zur Organisation von Ausflügen mit den Nachbar:innen oder zur Trainingsbuddy-Suche im hauseigenen Fitnessraum genutzt werden. Ein digitales schwarzes Brett fürs Wohnhaus sozusagen.

 

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Kreisläufe im we-house (Grafik: we-house Management GmbH)
 
Was we-house sonst noch verspricht:

  • 100 % Ökostrom durch eigene Photovoltaikanlage und Windstrombezug.
  • Die Bewässerung des Gewächshauses erfolgt vollständig aus aufbereitetem Grau- und Rückspülwasser.
  • Das professionell-gemeinschaftliche Kochen reduziert den Energieaufwand um mindestens 80 % gegenüber individueller Essenszubereitung.
  • Die Wasserkreisläufe und das Energiekonzept machen Strom, Wasser und Wärme so günstig, dass auf Zähler und damit verbundene Eich-, Wartungs- und Ablesegebühren verzichtet werden kann und so noch niedrigere Betriebskosten ermöglicht werden.
  • Das Gesamtsystem ermöglicht jeder:m Bewohner:in die Reduktion des ökologischen Fußabdruckes auf 2 global Hektar (gha).
  • Warmwasserbedarf wird zu 100 % aus Abwärme und Solarstrom gedeckt.
  • Nahezu ausgeschlossen sind Rohrleitungsschäden mit gravierenden Folgen, was die jährlichen Versicherungsgebühren halbiert.

 

(lah)

Daten & Fakten

  • Projekt: we-house Baakenhafen Hafencity Hamburg
  • Ort: Hamburg-Mitte (Hafencity), Baakenhafen, Baufeld 98
  • Auftraggeber:innen: we-house Baakenhafen als Tochtergesellschaft der Archy Group, Stuttgart
  • Architekt:innen: Eble Messerschmidt Partner Archistekten, Tübigen
  • Projektumsetzung: Archy Nova und DeepGreen Development
  • Fläche: 3.800 m2
  • Bauweise: Holz-Hybrid-Bauweise aus leimfreien, massiven Holzaußenwänden
  • Zugänglichkeit: Durchgängige Barrierefreiheit
  • Ausbau: Ausbau mit wohngesunden Mineralfarben und Holzböden
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